Ständig erschöpft?
Burnout aus Ayurveda-Sicht
Die Diagnose Burnout ist nicht so leicht zu stellen, handelt es sich dabei doch um mehr als kurzfristige Erschöpfung, ist jedoch auch nicht mit einer Depression zu verwechseln. Verschiedene Symptome geben erste Hinweise darauf, ob diese ernst zu nehmende Erkrankung tatsächlich vorliegt, die zu einem vollkommenen Stillstand des eigenen Lebens führen kann. Wir betrachten den Burnout aus ayurvedischer Sicht etwas näher.
Was sind die Ursachen eines Burnouts?
Permanenter Leistungsdruck, familiäre Probleme oder chronischer Zeitmangel – all das kann dazu führen, dass sich das Gefühl der Erschöpfung und Überforderung einstellt. Kurzfristige Stressphasen, die sich mit ausreichender Erholung kompensieren lassen, stellen bei gesunden Menschen kein Problem dar. Das stetige Jonglieren von Verantwortlichkeiten und Aufgaben kann jedoch zu einer Überlastung führen, die nicht mehr ausgeglichen werden kann – unser Körper gibt uns in diesem Fall Warnsignale, die ernst genommen werden sollten.
Erste Anzeichen eines Burnouts
Wenn gesunde Routinen, wie regelmäßige Mahlzeiten, sportliche Aktivität, Yoga- oder Meditationsübungen, aufgrund stetigen Leistungsdrucks auf der Strecke bleiben, führt dies schnell zu Heißhunger, Konzentrationsmangel und Stimmungsschwankungen. Wenn diese ersten Zeichen der geistigen und körperlichen Erschöpfung ignoriert werden, schwinden die Energiereserven mehr und mehr – ein ungesunder Kreislauf setzt sich in Gang. Oft machen sich zunächst Verdauungsbeschwerden bemerkbar, die sich je nach Veranlagung mit Blähungen und Völlegefühl (Vata), Magenverstimmungen (Pitta) oder träger Verdauung, Müdigkeit und Schläfrigkeit nach dem Essen (Kapha) bemerkbar machen.
Darüber hinaus gibt es weitere Dosha-spezifische Symptome, auf die man achten sollte. Der Kapha-Typ fühlt sich lethargisch und unmotiviert. Oft treten bei ihm geschwollene Drüsen oder Gelenke sowie eine Gewichtszunahme auf. Der Pitta-Typ verliert wiederum seine Beherrschung schneller als sonst – er neigt zu Entzündungen wie Hautausschlägen, weist einen hohen Blutdruck auf, leidet unter Migräne, Hitzewallungen oder Reflux. Beim Vata-Typ liegen die ersten Anzeigen eines Burn-outs in Angstzuständen, Unruhe sowie Schmerzen im unteren Rückenbereich, Gelenksteifigkeit, Panikattacken oder schlechtem Schlaf.
Burnout
Der Begriff Burn-out ist heutzutage schon fast inflationär in Gebrauch und tatsächlich sind immer mehr Menschen von diesem Syndrom betroffen. Eine gute Diagnose ist wichtig, um nicht nur Symptome zu behandeln, sondern den Ursachen auf den Grund zu gehen. Die Burnout-Kur im RoSana Kurzentrum ist nicht nur ein Angebot für akut Betroffene, sondern auch eine Präventivmaßnahme, um stressige Phasen des Lebens besser zu bewältigen.
Zu unseren Burnout-Kuren »Was ist ein Burnout aus ayurvedischer Sicht?
Vata – das Luft-Dosha – hat großen Einfluss auf die beiden anderen Doshas und bringt diese bei einer Dominanz schnell ins Ungleichgewicht. Bei einem Burnout facht nun ein erhöhtes Vata im Laufe der Zeit das Feuer-Dosha Pitta an – die Redewendung »ausgebrannt sein« kann man sich so auch bildlich gut vorstellen. Die Luft (Vata) gibt dem Feuer (Pitta) zu viel Nahrung und wir werden frustriert, wütend, reizbar, ungeduldig und intolerant. Wird hier nicht gegengesteuert und Vata reduziert, trocknen Vata und Pitta schließlich das Kapha aus. In Folge wird auch Ojas – unsere geistige Lebensenergie und Essenz der sieben Hauptgewebe – geschwächt, was zu Konzentrationsschwierigkeiten sowie Müdigkeit und Erschöpfung führt.
Wie wird Burnout ayurvedisch behandelt?
Ziel ist es, das natürliche Gleichgewicht auf körperlicher und geistiger Ebenen wiederzuerlangen. Hierfür sind eine genaue Diagnose sowie eine Analyse des Lebensstils erforderlich. Die Behandlung erfolgt sehr individuell, meist ist sie in zwei Abschnitte unterteilt: Mit Samana-Behandlungen werden Körper und Geist zunächst befriedet. Ausgleichende Kräuterpräparate bringen die Doshas zu Beginn in Balance und tragen zur Entspannung bei. Mit Abhyanga-Massagen wird die Durchblutung angeregt und der gesamte Körper entspannt. Shirodhara macht den Kopf frei von schweren Gedanken. Und äußerliche Bastis lösen Blockaden in den jeweiligen Chakren und setzen den Energiefluss in Gang.
Der zweite Teil ist die Shodhana-Behandlung, eine Panchakarma-Reinigungsbehandlung. Auf diese Weise werden Giftstoffe aus dem Körper transportiert, die Kreislaufkanäle geöffnet und eine tiefenentspannende Wirkung auf Psyche und Körper erzielt. Zudem wird die Darmflora wieder ins Gleichgewicht gebracht.
Die Behandlungen werden ergänzt durch Empfehlungen für den Alltag, wie Ernährung, spezielle Atemübungen und Meditationen, um den Burnout nachhaltig anzugehen.
Eine Burnout-Kur im RoSana
Ein Burn-out lässt sich oft nicht alleine überwinden, daher haben wir für diese Krankheit eine spezielle Ayurveda-Kur entwickelt. Individuell auf die Bedürfnisse des Gastes zugeschnitten, besteht diese aus den oben genannten Teilen. Als interdisziplinäre Kur angelegt, in der Ayurveda mit Psychotherapie kombiniert wird, können Körper, Geist und Seele ganzheitlich behandelt werden. Je nach Stärke der Erkrankung empfehlen wir zwei bis drei Wochen Mindestaufenthalt, um gute Ergebnisse zu erzielen.
10 ayurvedische Tipps, um Burnout vorzubeugen
1. Tägliche Yoga- und Meditationsübungen helfen dabei, mit Stress und Druck besser umzugehen. Beides steigert sowohl die körperliche als auch geistige Vitalität.
2. Werden Sie sich Stressfaktoren in Ihrem Leben ebenso bewusst wie Aktivitäten, die Ihnen guttun. Räumen Sie letzteren Vorrang ein.
3. Schenken Sie positiven Gedanken Raum, um die Flut der negativen Nachrichten auszugleichen.
4. Setzen Sie Grenzen und schützen Sie damit Ihre persönliche Zeit. Niemand wird es Ihnen übelnehmen, wenn Sie einmal Nein sagen.
5. Pflegen Sie Freundschaften. Zeit mit Menschen zu verbringen, die einem nahestehen, kann die Energie ebenso steigern wie das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.
6. Bringen Sie Routinen in Ihren Alltag ein. Ein bewusster Tagesrhythmus hilft uns, mit mehr Sicherheit durch den Tag zu gehen und nimmt uns zudem viele kleine Entscheidungen ab.
7. Gehen Sie früh schlafen, um neue Energie zu tanken. Im Ayurveda beginnt der abendliche Pitta-Zyklus um 22 Uhr – während dieser Schlafphase organisiert das Gehirn Informationen und verarbeitet Erinnerungen besonders gut.
8. Geben Sie sich regelmäßig eine wohltuende Selbstmassage mit warmem Sesamöl. Dabei kann es sich um eine Ganzkörpermassage handeln oder nur um das Einölen des Scheitels und der Fußsohlen vor dem Schlafengehen.
9. Essen Sie regelmäßig. Starten Sie mit einem Glas warmem Wasser in den Tag und planen Sie drei Mahlzeiten täglich ein. Frische, naturbelassene Lebensmittel sind zu bevorzugen. Um Vata auszugleichen, ersetzen Sie rohe, trockene, leichte und kalte Lebensmittel durch warme, gekochte Speisen. Wurzelgemüse, hochwertiges Getreide, gute Fette wie Ghee, Avocado oder Kokosnussöl sowie Gewürze wie Ingwer und Kreuzkümmel sind besonders empfehlenswert. Verzichten Sie auf extrem verarbeitete Lebensmittel, raffinierten Zucker, Alkohol und Koffein.
10. Gönnen Sie sich Pausen. Legen Sie dabei alle elektronischen Geräte beiseite und gehen Sie stattdessen lieber in der Natur spazieren. Schärfen Sie dabei Ihre Sinne – was hören, sehen, riechen, schmecken, fühlen Sie?